Das Umbauprojekt: Yamaha Fazer FZS 600 zu einem Scrambler

Projektstart Juli 2018   von Wolfgang

 

Das Fotobuch ist nun auch fertig und dokumentiert die Umbaugeschichte (Stand Juni 2019)

 

Die Umbaugeschichte:

Begonnen hat das Ganze damit, dass ich meine KTM Adventure nur noch sehr wenig bewegt habe und sie deshalb wieder verkauft habe. Jedoch so ganz OHNE Motorrad (ausgenommen der Vespa für innerstädtische Besorgungen und die Husqvarna Enduro für´s Gelände) ging es dann doch nicht. Geplant war einmal der Umbau eines Serienmotorrades aus den Baujahren zwischen 1990 und 2000, vorzugsweise Honda  CB500!

 

 Geworden ist es aber dann eine Yamaha Fazer FZS 600 aus dem Jahr 2002, die bereits den ersten (unvollständigen) Umbauversuch hinter sich hatte. Ausschlaggebend für den Kauf war die Form und der sensationelle 4-Zylindermotor.

Abgeholt habe ich sie am 2. August in der Nähe von Neulengbach und damit startete das Umbauprojekt.

Die bereits gestrippte Fazer wurde daraufhin weiter zerlegt, um

Gabelholme, vorderen Kotflügel, oberer Gabelbrücke und den Tank zum Lackierer zu bringen , der einerseits Schwarz glänzend und anderseits Silber matt lackierte. Gleichzeitig bekamen beide Laufräder neue Gummis.

Darauffolgend wurden zwangsläufig Distanzen konstruiert, damit der vordere Kotflügel um 12 mm höher gelegt wurde. Diese wurden aus Aluminium und Nylonringen probeweise montiert. Nachdem diese mehrmals adaptiert wurden fertigten wir diese nach Erstellung einer Zeichnung aus Edelstahl. Ein 7" Scheinwerfer, sowie ein schwarzer LSL-Lenker und passende Spiegel wurden besorgt und probeweise montiert.

Auspuffanpassung mit Distanzverschraubung und passendem Verbindungsrohr hergestellt. Lenkerendblinker und elektronischer Tacho eingebunden und angeschlossen. Umpäßlichkeiten in der Elektrik (Dank an Klaus) gelöst. Weiters musste der Lüfterschalter, der in der Originalversion elektronisch über die Tachoplatine gesteuert wird, auf eine passende Version als reiner Schalter im Kühlkreislauf realisiert. Vor dem Einbau gab es eine Simulation mit einem Wasserkocher! :-)   

Um das globige Zündschloß mit der integrierten Lenkradsperre abzudecken, habe ich ein kleines Windschild konstruiert und mittels 3D-Drucker fertigen lassen.

Nach längerer kreativer Pause startete ich im Jänner mit dem Heckumbau. Ein passendes nahtloses Rohr wurde in Form gebracht und unter die modifizierte Sitzbankgrundplatte provisorisch eingeklemmt. Ziel ist es die Originalverriegelung zu erhalten. Weiters wurde die Planung des Kennzeichenhalters mit Rücklicht und Blinkern aufgenommen. Das originale Blinkerrelais habe ich gegen ein elektronisches getauscht, um das durch die LED-Blinker verursachte Probleme des zu schnell Blinkens zu eliminieren.

Das gebogene Heckrahmenrohr wurde mittels Klemmen am Hauptrahmen befestigt und danach passende Verbindungsbleche hergestellt, welche das Rohr oben und unten mit dem Rahmen verbinden. Die Schweißnähtewurden bewusst nicht verschliffen, um die Qualität der Naht erkennen zu können. Dann habe ich die ganzen Rohteile rostschutzbehandelt und nachfolgend schwarz lackiert. Die Sitzbank habe ich zum Sattler gegeben, welcher den Sitzschaum noch aufgebessert hat. Vor dem Ledern wurde zusätzlich noch der Bördelrand für die Lederbefestigung nachgearbeitet. Da die Heckleuchte den richtigen Winkel zur Fahrbahn und dem Kennzeichenhalter bekommt habe ich noch ein Teil konstruiert, das sowohl den Winkelausgleich und die Befestigung der Heckleuchte, sowie eine Abdeckung der Sitzbankbefestigung übernimmt. Der Teil wurde mittels 3D-Druckverfahren hergestellt.

So! Soweit fertig und Termin Ende Mai 2019 für die Typisierung ist vereinbart!

Ein Monat dauerte die Typisierung und die Eintragung der Umbauten in die Papiere. Aber nun ist es amtlich!

Der erste „Time Wolf“ Scrambler hat eine Zulassung. Bei einer Probefahrt konnte der Scrambler seine Vielfältigkeit unter Beweis stellen. Schotter, oder enges Winkelwerk......kein Problem!!! (eine 17-jährige Kurvensau!!!!)