Apuseni in Rumänien     18. bis 24. September 2016

Hotel ist ausgesucht und gebucht und die Anreise vorerst einmal geplant.

740 km in angeblich 9 Stunden!!

18. September 2016

Gestern Nachmittag haben wir die drei Motorräder in den Transporter gepackt und für die Reise verzurrt.

Budapest haben wir hinter uns gelassen. Weiter geht's in Richtung Szeged! Wenig Verkehr und sonniges Wetter lassen uns wie geplant vorankommen......

.....Ungarn haben wir von West bis Südost durchquert und die rumänische Grenze liegt vor uns.


9 Stunden Reisezeit war geplant und nach 9 Stunden bogen wir auf den Parkplatz unseres Quartiers ein! Punktgenaue Landung!!! Selbst die unterschiedlichsten Strassenbenutzer konnten unsere Reise nicht verzögern...

19. September 2016

Start zur allersten Enduro-Tour in Rumänien!!!!

Trotzdem der Wetterbericht Regen angesagt hat, brechen Wir zur ersten Schotterrunde auf!

Bereits nach einer halben Stunde sind wir wieder im Quartier, da Jan eine Kurve übersah und sich von seinem Motorrad trennte. Autsch das Knie!!! Überaus freundliche Bauern halfen uns das Motorrad wieder zurück auf die Straße zu bringen. Jetzt schauen wir mal was das Knie hat und vielleicht geht's heute noch zu zweit weiter?

Zu Zweit starteten wir dann doch zur Sägewerkstour. Jan's Knie ist rot und abgeschürft, aber ansonsten hoffentlich in Ordnung.

Ab ins Gelände: Vorbei an der Unfallstelle ging es stetig und in Kehren den Berg hinauf, bis wir oben in die tiefhängenden Wolken kamen (aus denen es dann auch regnete). Trotzdem kamen dann jene "guten" Schotterstrassen, die stehend mit flotter Geschwindigkeit zu fahren sind. Spaß pur!!!

Nach der Tour haben wir Jan besucht und nach seinem Knie gesehen. Schon besser. Eine Suppe zur Stärkung und noch einen Espresso dann starten wir zur zweiten Tour: Almrunde (23 km, 1140m)!! Zuerst ging es auf einem ganz neuen Asphaltband den Berg hinauf, sodass ich dachte "EU sei Dank, sie nehmen uns alle Schotterstrassen!!!". Doch dann begann ein schmaler Weg, der sich am Kamm entlang zog! Herrliche Ausblicke taten sich auf. Einige Schlammlöcher mussten wir durchfahren, wobei wir nie wussten, wie tief die jetzt wirklich sind. Derart "einpaniert" verfolgten uns die Hunde der angrenzenden Bauern laut kläffend. Ein Aussichtspunkt lies uns kurz pausieren und danach ging es wieder hinab ins Tal und zurück zum Quartier. Jan hat zwischenzeitlich humpelnd die beschädigten Teile seines Motorrad notdürftig repariert, sodass es wieder fahrfertig ist. 

Nachdem der Nachmittag wettermässig eigentlich relativ gut war, beschlossen Vaclav und ich noch zum Abschluss des Tages und als Erkundungstour für eine neue gemeinsame Tour mit Jan, die "Einstiegstour" mit 10 km zu fahren. Diese Entscheidung sollten wir in den folgenden Stunden noch bereuen. Doch dazu später!
Übrigens sind all die gefahrenen Touren absolut exakt in folgendem Buch nachzulesen:

So, nun weiter mit unserer Einstiegstour: Zuerst fuhren wir im Tal, den Fluss entlang, bis zum nächsten Dorf. Von da an ging es eine schlechte Asphaltstraße den Berg hinauf. Nach einigenKilometernendete die Straße und ein Schotterweg folgte. Weiter über Wiesen, in einen Wald hinein, dort führte ein sehr steile und mit grobem, lockerem Schotter gefüllter Weg nach oben. Leider hatVaclav nicht die richtige Linie gefunden (gab es die überhaupt ???), deshalb trennte er sich kurzerhand von seinem Motorrad (oder war der linke Zylinder schuld, der sich in der Böschung festkrallte????) .

Als ich zu dieser kritischen Stelle kam, lag die GS schon in der Botanik. Also stoppen, irgendwie wenden und wieder bergab, um das Motorrad irgendwo sicher abzustellen, dann zu Fuß den Berg hinauf um die GS zu retten.
Aber anstatt auch umzudrehen, versuchte Vaclav in dieser steilen Rinne weiter hinaufzufahren. 
Dies bescherte dann den 2. Sturz! Doch diesmal lag sie quer über den Weg mit Sitzbank und Tank nach unten! 😧
Die Variante sie am Zylinder zu drehen erschien uns doch zu brutal, deshalb mussten wir sie heben. Auf drei Etappen schafften wir das dann auch. Blade Blunze!!! Weitere 15 min später war das ganze Motorrad soweit ausgerichtet, dass das Vorderrad wieder bergab zeigte und das Wenden vollbracht war. Verschwitzt und fertig machten wir uns auf den Retourweg.

 

20. September 2016

Ein Nachtrag: Jan's Bein wird besser und Vaclav's Hand hat auch was abgekriegt! 

Außerdem regnet es heute und deswegen haben wir heute mal Pause.

Für all jene die bereits nachgefragt haben, heute Abend haben wir das Ritual der letzten Runde zelebriert.


21. September 2016

Nachdem der gestrige Tag total verregnet war, kamen wir leider gar nicht zum Fahren.

Aber heute war es dann soweit. Beim Frühstück regenete es zwar noch, aber trotzdem machten wir uns abfahrbereit, da im Osten bereits blauer Himmel zu sehen war. Aber ein böses Omen, namens Aprilia verfolgt uns, glaube ich. Kaum haben wir den Ort in Richtung unserer ersten Tour verlassen, mussten wir schon wieder eine Zangspause einlegen. Jan´s Aprilia verbrannte Öl, wie ein rumänischer Holztransporter!!!!! Also mal rechts ran und die Lage checken. Motor unten, der komplette Antrieb und das Hinterradd in Öl gebadet!!!!! Was ist das nun wieder???? Schnell den Mechaniker des Vertrauens in Tschechien angerufen und der gab dann Entwarnung. Dies war nur das ausgelaufene Öl vom Unfall bzw. Umfaller des ersten Tages!!! Die erste provisorische Reparatur bestand darin, den Überlaufschluch mit Holz zu verschließen, damit nicht weiterhin Öl auf das Hinterrad kommt.

Diese Übung ist eine leichte für die Familie Huta, da dies bereits bei der ersten Tschechientour in Prag von Vaclav erfolgreich bei der Honda Big One angewandt wurde (Stefan you remember?!?) Anschließend haben wir den Hinterreifen im Schotterbeet mit ein paar Umdrehungen vom Öl befreit und schon ging es weiter. Unser Plan war die "Gipfeltour", die als einfach beschrieben war um Jan wieder das nötige Vertrauen für die Schotterpisten wieder zurückzugeben.

Auf zur "Gipfeltour" (25 km)!!!! Der Einstiegspunkt wurde schnell gefunden und von da an ging es stetig auf einer gut ausgebuten Schotterstrasse bergauf. Der einzige Nachteil war, dass es kälter und kälter wurde! Oben angekommen, gab es dichten Nebel und ganze +2°C!!

Das heißt im Klartext, dass der Aufenthalt am 1800 m hohen Gipfel sehr kurz ausfiel.

Wieder im Tal angekommen, beschlossen wir zum örtlichen Schigebiet hinaufzufahren. Dort angekommen gönnten wir uns einen köstliche Julius Meinl Kaffee (ehrlich!!), hielten ein Schwätzchen mit dem Strassenhund und starteten weiter zur "Wasserfallrunde".

Der Einstieg von der „Wasserfallrunde“ (23 km)  erfolgt direkt neben der DN75, indem man die Böschung  zum Fluss hinunterfährt und diesen durchquert! Gleich danach geht es relativ steil den Berg hinauf. Hier hatten wir bei der Zufahrt und Abfahrt vom Fluss jeweils einen hutarischen Umfaller, aber ab diesem Zeitpunkt ging es ohne weitere Zwischenfälle die komplette Runde. Die starken Regenfälle des Vortages haben viele Schlammlöcher entstehen lassen, die zwar mehr oder weniger problemlos zu durchfahren waren, aber den Grip in weiterer Folge eklatant verringert haben. Oftmals bewegte sich das Eisen unter dir in eine komplett andere Richtung, als du das vorhattest. Aber was soll´s.

 

Schlussendlich sind wir nahe unserem Ausganspunkt wieder auf die die DN75 zurückgekehrt, die uns nach einem kurzen Tankstopp wieder ins Quartier und zur ersehnten Suppe und dem Abschlussbier zurückbrachte.

 Der Plan für Donnerstag besteht aus der „Seenrunde“ (23 km) mit den karibisch wirkenden (hochgiftigen) Schlammseen der Kupferminen und die „Panorama“ Runde mit knappen 58 km!

 

22. September 2016

Die Anreise zur Seenrunde war leider etwas langwierig, da hierbei auf der Bundesstrasse in Richtung Westen beinahe eine Stunde durch verschiedene Dörfer gefahren werden musste. Doch dann fanden wir den Einstieg zur Seenrunde. Zuerst im Tal entlang, einige lästige (und auch grosse) Hunde abwehrend, ging es dann an einem Verbotsschild (in 4 Sprachen???) vorbei, in Kehren hoch zum Speichersee. Diesem entlang, das karibische Blaugrün bewundernd ging es dann steil und teilweise sehr zerfurcht den Berg hinauf. Nach mehreren Stopps und einigen Schlammlochdurchfahrten, bei denen wir dachten, dass diese uns jetzt verschlucken wollen, kamen wir auf den baumlosen Almen an. Der Beschreibung folgend fuhren wir über die Wiesen und hielten an um mit er mitgenommenen Drohne zu fliegen! Nach der Pause ging es weiter und wir entschieden uns (leider falsch) durch den Wald weiter hinauf zu fahren. Der Weg war schon nicht mehr zu erkennen und die Wiese war nass! So beschloss die italienische Diva mit der rumänischen Fichte eine feste Beziehung einzugehen! Zum Glück wurde dies aus zwei Perspektiven auf Filmmaterial gebannt!!! Schwieriger war die Trennung der Beiden, weil das ging nur mit Hilfe alle Beteiligten! Nach über einer Stundekonnten wir die Aprilia wieder aufgerichtet, jedoch ohne vorderen Kotflügel wieder talwärts bringen. Zurück zum Punkt, bei dem wir Pause gemacht. Dann weiter über die Wiesen, hinunter ins Tal und dort dem Fluss folgend zurück!

Wir beschlossen, die Panorama-Runde doch nicht zu fahren, da wir durch die zeitintensive Baumbergung nicht genügend Zeit und Kraft mehr hatten. Der Plan war, die Stunde Rückreise gleich zu machen, eine kräftigende Suppe zu essen und dann eventuell noch eine Tour in der Nähe des Quartiers zu fahren. Gesagt, getan!

 

Um 16 Uhr starten wir zum zweiten Mal die Sägewerkstour. Jene Tour, bei der Jan am ersten Tag sein Bein verletzte! Der Einstiegspunkt war uns ja bereits gut bekannt und flott ging es den Berg hinauf. Die Kurven wurden enger, der Anstieg größer und der Untergrund lockerer, aber keines diese Tatsachen konnten uns diesmal bremsen!!! Bereits nach kurzer Zeit erreichten wir die Hochebene und dieser ging es mit relativ hohem Tempo entlang. Der Untergrund änderte sich von sandig, auf schotterig und leicht bergab ging es durch den Wald. Kurz darauf erreichten wir die Schotter-Highspeedstrecke (und ja Michi: extra für dich haben wir die 99km/h dokumentiert!! Ansonsten sind wir so verantwortungsvoll, dass wir eigentlich, bei hohen Geschwindigkeiten, beide Hände am Lenker haben!!!!!) Die Runde haben wir nach 1:15 h beendet. Neuer Rekord!!!

Dazu gibt´s später die entsprechenden Videos!!!!!

23. September 2016

Freitag morgen: 2,5°C Aussentemperatur und Nebel! Doch die Aussichten sind sonnig, deshalb warten wir noch etwas zu. Bald darauf lichtet sich der Nebel und die Sonne kommt heraus. Wir beschließen zu starten, obwohl es eigentlich bitterkalt ist, aber unsere Tagesplanung sieht die "Schluchtentour" mit 105 km vor! Deshalb rechtzeigtig starten, damit für alle Eventualitäten ein Zeitpolster vorhanden ist.

Jan nahm sich für den letzten Tag vor, keinen Eindruck in der rumänischen Erde zu hinterlassen, dafür aber einen Eindruck von der Gegend und den Leuten mitzunehmen (was auch gelang!!!). Die geplante Tour führte durch eine tiefe und beindruckende Schlucht .

Folgendes haben wir festgestellt:

1. ErkenntnisDie EU investiert Millionen in den Strassenausbau in Gegenden, in denen uns in einer halben Stunde gerade Mal ein LKW entgegenkam.

2. Erkenntnis: je beliebter die Gegend bei den Rumänen ist, umso mehr Mist liegt im Strassengraben!

3. Erkenntnis: Baustellen funktionieren wie überall auf der Welt: Einer arbeitet und acht Leute stehen herum (der einzige Unterschied hier ist: Hiert schaut auch eine Sau zu!!!)

4. Erkenntnis: ??????

So! Fertig!

Alles ausgetrunken! Wir können abreisen!!!

24. September 2016

Samstag Abreisetag: Zeitig (für manche zu zeitig) machten wir uns auf die Heimreise. Diesmals wußten wir ja bereits was uns erwartet... und nach etwas mehr als 10 Stunden waren wir wieder in Baden!

....und Vaclav machte dsich gleich darauf auf seine Heimreise nach Strakonice auf....


 

 

Zum Abschluss haben wir noch ein kurzes, zusammenfassendes Video: